
Moderiert wurde die Veranstaltung von Ärztekammer-Vorstandsmitglied PD Dr. med. habil. Thomas Schulz.
(Foto v. l.: Prof. Dr. Eckhard Nagel, PD Dr. med. habil. Thomas Schulz, Prof. Dr. med. Cornelia Schmidt, Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, MUDr./ČS Peter Noack)
Eckhard Nagel stellte zunächst die vier wesentlichen Säulen beim Aufbau der staatlichen Universität vor, die den Kern eines digital unterstützten Netzwerks von Akteurinnen und Akteuren aus Gesundheit und Pflege in der „Modellregion Gesundheit Lausitz“ bilden soll. Die vier Pfeiler seien die Versorgung am Standort und in der Modellregion, Studium und Lehre, Forschung (Digitalisierung des Gesundheitswesens und Gesundheitssystemforschung) sowie System- und zukünftige Aufgaben.
Priorität hat die Kooperation vor Ort
Prof. Nagel hob dabei mehrfach hervor, dass die Kooperation und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Arztpraxen vor Ort und der Region sowie den Krankenhäusern in der Lausitz besonders wichtig sei. So habe man kürzlich gemeinsam mit der Lausitz-Klinik in Forst die Wirbelsäulenchirurgie an das Krankenhaus gebracht. In Kooperation mit der MUL-CT sollen bereits im Juni 2025 erste reguläre Operationen stattfinden.
Für die MUL-CT gehe es darüber hinaus im Wesentlichen auch darum, ein digitales Leitkrankenhaus zu werden. Hierfür brauche es ein digitales Fundament für die Maximalversorgung, um im zweiten Schritt von der Maximalversorgung zum Plattform-Anbieter zu werden und im dritten Schritt die Gesundheitsregion Lausitz zu vernetzen. Das digitale Fundament sei die Basis von allem, führte Prof. Nagel aus.
Im Anschluss berichtete Prof. Kuhlmey über die Schwerpunkte Lehren und Forschen. Die Forschung werde sich nicht nur mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens, sondern auch mit der Gesundheitssystemforschung beschäftigen, dem Erforschen von Strukturen, den Prozessen und Ergebnissen der Gesundheitsversorgung auf der Ebene Patient/Institution/Gesundheitssystem. Etwa 20 Forschungsprofessuren mit ihren Teams sollen eingerichtet werden.
Mit ca. 1500 Studierenden plant die MUL-CT im Vollausbau, dessen Abschluss aber nach dem jetzigen Zeitplan noch mindestens fünf bis acht Jahre dauern wird.
Über die Arbeitsgruppen berichtete im Anschluss MUDr./ČS Peter Noack. Er schilderte seine Eindrücke und Erlebnisse aus der Arbeitsgruppe für Akut- und Notfallmedizin, lobte den Ideenreichtum der Mitglieder und betonte noch einmal die Wichtigkeit der Digitalisierung für die Gesundheitsregion.
Diesen Aspekt betonten auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Plenum. Hierbei wurden funktionierende Schnittstellen, einheitliche Software und Plattformen genannt. In der abschließenden Diskussionsrunde machten sie ihre Bereitschaft, eng mit der MUL-CT zusammenarbeiten zu wollen und die Gesundheitsregion Lausitz mitzugestalten, deutlich.
Um auch die Patientinnen und Patienten in die Prozesse und die Transformation einzubinden, plant die MUL-CT Informationsveranstaltungen sowohl in Cottbus als auch in den Landkreisen noch in diesem Jahr.