Geschäftsbericht 2024

Sehr geehrte Frau Kollegin sehr geehrter Herr Kollege
Sehr geehrte Damen und Herren, 

das Jahr 2024 war durch zahlreiche Gesetzvorhaben aus dem Bundesgesundheitsministerium geprägt. Man kann Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einiges vorwerfen, aber nicht, dass es ihm an Eifer gefehlt hat. Rund 14 Gesetze waren in seinem Ministerium in Arbeit, rund die Hälfte davon bereits im parlamentarischen Verfahren, teilweise beschlussreif. Mehrere der Vorhaben sind das Gesundheitswesen zentral. 

Die 45. Kalenderwoche war eine der politisch entscheidendsten für Deutschland in diesem Jahr. Die USA wählten Donald Trump zum Präsidenten, am Tag darauf zerbricht die Koalition. Mit dem Sieg von Trump stehen Deutschland, das sich ohnehin in einer Wirtschaftskrise befindet, schwere Aufgaben bevor. Zur inneren wirtschaftlichen Strukturkrise kommen nun außenwirtschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen hinzu, auf die Deutschland wenig vorbereitet ist. Mit dem Ende der Ampel sind diese historischen Aufgaben noch größer geworden. Zudem hat Trumps Sieg den populistischen Parteien in Europa und Deutschland Rückenwind beschert.

Nach dem Ende der Ampel-Koalition, liegen die Pläne des Ministers auf Eis. Die Unionsfraktion und die FDP-Fraktion, die viele der Vorhaben zuvor unterstützt hat, zeigen keine Bereitschaft, im Bundestag für entsprechende Mehrheiten zu sorgen. 

Eines der wichtigsten und weitreichensten Gesetze das sogenannte Krankenhausgesetz wurde aber im Oktober 2024 im Bundestag verabschiedet und hat auch die Hürde im Bundesrat am 22. November genommen. Dies bedeutet, dass das Gesetz zum 01.01.2025 – wie im Bundestag verabschiedet - in Kraft tritt. 

Neben der zu leistenden „Routineaufgaben“ hat sich unsere Landesärztekammer - um im politischen und gesellschaftlichen Diskurs präsent zu sein - in politische Prozesse eingebracht und sich mit 22 Pressemitteilungen zu Wort gemeldet. 

Am 16. September 2024 fand zum ersten Mal eine gemeinsame Pressekonferenz mit der Kassenärztlichen Vereinigung, der Landeszahnärztekammer, Kassenzahnärztlichen Vereinigung, der Landeskrankenhausgesellschaft, der Landesapothekerkammer und dem Apothekerverband im Rahmen der Landespressekonferenz statt. Im Vorfeld der Landtagswahlen in Brandenburg warnten und mahnten die Vertreter vor einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im Land. Sie forderten von der zukünftigen Landesregierung konsequente Maßnahmen, um die bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern. Sowohl der ambulante als auch der stationäre Bereich müssten im Sinne der Daseinsvorsorge gestärkt und zukunftsfähig gemacht werden. Zahnärzte, Ärzte und Apotheker forderten außerdem eine stärkere Einbindung in politische Entscheidungen, inklusive Mitspracherecht. Nur durch die aktive Beteiligung der Fachleute aus dem Gesundheitswesen könne die Versorgung in Brandenburg zukunftssicher gestaltet werden.

Bei der berufspolitischen Veranstaltung und der Kammerversammlung im Herbst stand 2024 stand das Thema KI in der Medizin im Mittelpunkt. Unter dem Titel „Länger leben mit künstlicher Intelligenz“ gab der Dermatologe und Gastredner PD Dr. med. Titus Brinker den Delegierten der Kammerversammlung einen Einblick in sein Berufsfeld als Experte des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Seine Prognose ist, dass es digitale Instrumente geben wird, die die Versorgung bei Ärztemangel sichern und die KI als Assistenzsystem arbeiten wird. 

Unter dem Titel “Künstliche Intelligenz in der Medizin – Revolution oder Risiko?” hatte die Landesärztekammer Brandenburg für Mittwoch, 27. November 2025, zu einer Hybrid-Veranstaltung eingeladen. Wie die Zukunft in zehn oder 15 Jahren im Gesundheitswesen aussehen kann. Über diese Fragen diskutierten Inga Bergen, Expertin für humanzentrierte Digitalisierung und Innovation im Gesundheitswesen, Prof. Dr. phil. Dirk Lanzerath, Leiter des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) in Bonn gemeinsam mit Prof. Dr. med. Lukas Beyer, Leiter des Zentrums für interventionelle und diagnostische Radiologie und Neuroradiologie am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam unter Moderation von Matthias Gabriel (KomPart Verlag)

In einer Online-Veranstaltung für junge Ärztinnen und Ärzte mit dem Titel "Schwanger – was nun? Eltern werden im medizinischen Alltag“ wurde im September über die rechtlichen und medizinischen Aspekte des Elternwerdens informiert.  Auch auf die Seniorenarbeit wurde ein neuer Fokus gelegt. Seit dem Frühjahr 2024 ist Dr. Reinhold Schrambke neuer Seniorenbeauftragter der Landesärztekammer. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage: Was tun wir als Ärztekammer für die in den Ruhestand gehenden oder schon im Ruhestand befindlichen Kolleginnen und Kollegen?“

Geplant sind die Auflage einer Broschüre zum Eintritt in den Ruhestand, Online-Veranstaltungen für Senioren und selbstverständlich die Seniorenakademie deren Programm Herr Dr. Schrambke schon seit einigen Jahren erfolgreich erstellt. 

Nach dem turbulenten Jahr 2024 ist kein ruhigeres Jahr 2025 zu erwarten. So muss z.B. die Krankenhausreform mit ihren weitreichenden Auswirkungen auf die Weiterbildung umgesetzt werden. Eine neue Regierung sowohl auf Landes, - als auch Bundesebene wird neue Akzente setzten mit denen wir umgehen müssen. Der Vorstand der Landesärztekammer Brandenburg wird sich diesen Herausforderungen gerne stellen. 

Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz 
Präsident

Simone Groß
Simone  Groß

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