1. Startseite
  2. Aktuelles
  3. Pressemitteilungen
  4. Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen: LÄKB fordert verbindliche Regeln und stärkeren Schutz
Aktuelles Presse

Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen: LÄKB fordert verbindliche Regeln und stärkeren Schutz

Potsdam 01.12.2025 – Die Landesärztekammer Brandenburg warnt vor den gesundheitlichen Folgen übermäßiger und unkontrollierter Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen. 

In ihrer jüngsten Kammerversammlung befassten sich die Delegierten ausführlich mit der steigenden Bildschirmzeit bei Kindern und Jugendlichen und den Risiken, die mit einer unregulierten Nutzung digitaler Endgeräte verbunden sind. Die Delegierten sprachen sich einstimmig dafür aus, das Thema offensiv öffentlich zu adressieren und konkrete politische Maßnahmen einzufordern.

Ärztinnen und Ärzte beobachten zunehmend, dass zu lange Bildschirmzeiten und unregulierte Mediennutzung ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Dazu gehören Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafstörungen, Übermüdung und Fehlentwicklungen des Schlafrhythmus, Bewegungsmangel und Übergewicht, Entwicklungsrisiken durch fehlende soziale Interaktion oder psychische Belastungen bis hin zu Suchtmechanismen.

„Wir beobachten in unseren Praxen und Kliniken besorgniserregende Entwicklungen“, erklärt Kammerpräsident Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. „Die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche nicht nur in eine digitale Abhängigkeit geraten, sondern auch Inhalte konsumieren, die nicht altersgerecht sind, wird stark unterschätzt. Medizinisch gesehen besteht dringender Handlungsbedarf.“

Die Kammerversammlung fordert ein Handyverbot an Schulen in Brandenburg, flächendeckend und verbindlich geregelt, insbesondere in Pausen und außerhalb des Unterrichts. Darüber hinaus braucht es klare gesetzliche Regelungen zur Medien- und Plattformnutzung für Minderjährige, bundesweite Aufklärungskampagnen, die Eltern, Schulen und Jugendliche über Risiken, Prävention und gesunde Mediennutzung informieren sowie eine Stärkung der Präventionsprogramme in Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen.

„Es ist Aufgabe des Staates, Kinder und Jugendliche vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen – auch vor digitalen“, so Frank-Ullrich Schulz.